Rosé ist Trumpf: Mit einer Ehrung der besonderen Art würdigte der Kirchheimer Gesangverein Liederkranz bei seiner Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag seine Kinder- und Jugendreferentin. Seit 25 Jahren amtiert Elvira Schaible in dieser herausragenden Funktion – ein Jubiläum, das normalerweise mit Silber gefeiert wird. Entsprechend ihrer Vorliebe für Rosé ließen ihre Vorstandsmitglieder die Jubilarin aber mit einem Rosé-Flashmob hochleben – und zu jeder Strophe der launigen Laudatio gab’s ein gutes Fläschle.

Gemeinsam würdigte das Vorstandsquartett Denise Munz, Helmut Neuschwander, Uli Sander und Uwe Wallner die Jubilarin für ihr „unermüdliches Wirken in den zurückliegenden 25 Jahren“. In anderen Vereinen sei die Kinder- und Jugendarbeit „ein Ressort, das so recht und schlecht vor sich hindümpelt und eher ein Schattendasein fristet“. Ganz anders sei das beim Liederkranz Kirchheim, „denn hier gibt es Dich – Elvira! Mit Volldampf und bis unter die Haarspitzen motiviert, gehst Du voran. Deine freundliche, begeisterte und begeisternde Art reißt die Kinder und Jugendlichen, aber auch die jeweiligen Chorleiterinnen und Chorleiter mit und motiviert zu tollen Leistungen. Das sind dann auch alles keine Eintagsfliegen, sondern jährlich stattfindende Events. Es seien hier besonders die Singspiele genannt, die regelmäßig vor der Sommerpause zur Aufführung kommen und immer wieder auch in der Winterfeier zu emotional berührten Zuschauern und Zuschauerinnen geführt haben. Es war stets ein Vergnügen, den Kindern zuzuschauen, die begeistert singen und spielen. Zum überwiegenden Teil war das Dein Verdienst“.

Gerade nach einem Jahr, in dem die Corona-Pandemie das Vereinsleben weitgehend lahmgelegt hatte, „war die Laudatio auf Elvira Schaible eine einmalige Situation, die so schnell nicht in Vergessenheit gerät und an die sich sicher später noch mancher erinnert“, betonte der Liederkranz-Vorsitzende Helmut Neuschwander auch Tage später noch. In der Mitgliederversammlung selber aber musste er konstatieren, dass er für den traditionellen Männerchor im Rückblick „keine Singstunde, keinen Chorgesang, kein Treffen“ erwähnen könne. Umso mehr dankte er allen Sängerinnen und Sängern für das lange Durchhaltevermögen ohne Gesang, für die Treue zum Verein, für das gegenseitige Vertrauen und den Zusammenhalt“.

Ein Wechselbad der Gefühle hatten auch die Sängerinnen und Sänger der Young Chorporation im vergangenen Jahr erlebt. „Wir sind hoffnungsfroh im September 2021 in die Probenarbeit mit dem neuen Dirigenten Adam Krukiewicz in der katholischen Kirche eingestiegen“, berichtete die Chorsprecherin Denise Munz. Der gebürtige Pole schaffe es, „die Sängerinnen und Sänger mit seiner bestimmten, aber sehr fröhlichen Art mitzureißen“. Noch im November hatte sich der Ausschuss im Sängerheim zusammengesetzt und verschiedene Auftrittsmöglichkeiten angedacht, erzählte Denise Munz: „Wir hatten die Idee, im Frühsommer ein Konzert in der Alten Kelter zu machen oder eine Matinee in der Kirche zu singen.“ Doch daraus wurde nichts: „Am 24. November habe ich eine Mail geschrieben, um die Proben bis Weihnachten abzusagen.“

Tatsächlich dauerte es sogar bis zum 10. März, ehe die Young Chorporation wieder starten konnte. „Ich hoffe, dass wir nun etwas optimistischer in die Zukunft blicken können und zumindest kleinere Konzerte möglich sind – und auch der Umzug zurück ins Sängerheim.“ Diese Hoffnung teilt Denise Munz nicht nur mit vielen Sängerinnen und Sängern ihres Chores, sondern vermutlich mit allen Mitgliedern des Liederkranzes. „Danke für den Mut, neu zu beginnen“, sagte der Vorsitzende Helmut Neuschwander denn auch und schloss seinen Jahresbericht mit dem „einzigen und größten Wunsch, dass der Singstundenbetrieb wieder aufgenommen und kontinuierlich geprobt werden kann, Perspektiven sichtbar und Planungen für die Zukunft möglich werden“.